Eigenheimverkauf im Alter?

Juni 7, 2021 10:55

Ab einem gewissen Alter stellen Immobilieneigentümer manchmal fest, dass ihr Haus gar nicht mehr richtig zu den Bedürfnissen des derzeitigen Lebensabschnittes passt. 

Die Kinder sind aus ausgezogen, das Haus ist zu groß und das „Schönmachen“ von Haus und Garten wird immer anstrengender. Bewegung ist grundsätzlich gesund. Wenn der Alltag aber zur Arbeit wird, kann das unangenehm werden und eher belastend sein. Gerade wenn der Anspruch da ist, dass immer alles schön sein soll. Wenn dann auch noch die baulichen Gegebenheiten z. B. Treppen, Badewanne, Stolperkanten beim Terrassenzugang zum täglichen Hindernislauf werden, dann wächst bei vielen Menschen der Wunsch zur Veränderung. Es gibt zwar die öffentlichen Fördergelder und Zuschüsse zum altengerechten Umbau, jedoch ist das nicht immer die ideale Lösung. 

Die Entscheidung zum Verkauf des langjährigen Zuhauses ist nicht einfach und ein häufig von vielen Emotionen begleiteter Schritt. Hinzu kommt die Herausforderung, den richtigen Zeitpunkt für die richtige Entscheidung und dann auch noch das passende neue Zuhause zu finden. Das kann eine Wohnung oder auch ein Bungalow sein. In der Regel ist hat die neue Immobile weniger Wohnfläche und einen kleineren oder gar keinen Garten. Beim Gedanken an das „große Aufräumen“ und den Umzug kommt dann auch mal Angst vor der eigenen Courage. Da können die Gedanken an die bessere Lebensqualität in der neuen Lebensabschnittsimmobilie, die Entlastung durch Reduzierung von „Gegenständen“, die Chance, sich ganz neu einzurichten und eine neue finanzielle Freiheiten positiv und motivierend sein. Auch die Realisierung von dem Traum, noch mal ganz woanders zu leben, kann spannend und erfüllend sein. Frei nach der Devise: Wenn nicht jetzt, wann dann? 

Wann macht es Sinn, sich zu verändern? Der Schritt in ein neues Zuhause zu wechseln, kann viele Vorteile haben. Wichtig ist, ihn rechtzeitig zu machen. Im Vordergrund der Entscheidung sollte es darum gehen, die Belastungen verschiedener Art rechtzeitig zu minimieren, um dann so lange wie möglich selbstbestimmt und unabhängig leben zu können. Hier eine Zusammenfassung, wann es Sinn macht, darüber nachzudenken: 

  1. Es gibt keine Erben und der Verkaufserlös kann für die Umsetzung von Lebensträumen genutzt werden kann. 
  2. Die Garten- und Hausarbeit wird zum gesundheitlichen Risiko.
  3. Ein komplett neuer Wohnort als spannende Herausforderung empfunden wird.
  4. Die jetzigen Räume zu viel und zu groß sind, es an Gemütlichkeit fehlt. 
  5. Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Freunde und Familie zu weit entfernt sind
  6. Stufenloses Leben mehr Lebensqualität bringt 
  7. Ein Umzug in ein Pflegeheim durch seniorengerechten Wohnraum in Kombination mit ambulanter Pflege verhindert werden kann. 

Wenn die Entscheidung zum Verkauf getroffen wurde, stellt sich die Frage, ob die Dienste eines Immobilienmaklers in Anspruch genommen werden sollen oder ob die Herausforderung allein zu schaffen ist. Auch wenn durch die Beauftragung eines Maklers Kosten entstehen, sollte diese Unterstützung nicht prinzipiell ausgeschlossen werden.

Sein Fachwissen kann nämlich viel Geld und seine Leistung viel Zeit, Arbeit und Kraft sparen. Zusätzlich ist er ein kompetenter Partner, der für Sicherheit bei der Abwicklung des gesamten Verkaufsprozesses sorgt. Er übernimmt u. a. folgende Aufgaben: 

  • Die Marktwerteinschätzung und Ermittlung des Verkaufspreises gemeinsam mit dem Eigentümer
  • Zusammenstellung der vollständigen Finanzierungsunterlagen für den Käufer 
  • Zusammenstellung der Verkaufsunterlagen inkl. Exposéerstellung
  • Präsentation auf diversen Vermarktungsebenen (Internet, Printmedien etc.)
  • Angebot an eigenen Kundenstamm
  • Organisation und Durchführung der Besichtigungen
  • Bonitätsprüfung des Käufers
  • Leitung der Kaufpreisverhandlungen
  • Vorbereitung und Abstimmung des Kaufvertrages 
  • Organisation und Begleitung des Beurkundungstermins beim Notar
  • Ansprechpartner bei allen Fragen auch nach dem Verkauf

Soll der Verkauf ohne Maklerbegleitung abgewickelt werden, muss sich der Verkäufer natürlich allein um die in Teil 4 genannten Aufgaben kümmern. Da macht es Sinn, sich gut zu informieren, um das Risiko von Fehlern, die bares Geld, viel Zeit und Nervenkraft kosten können, zu reduzieren.

Unabhängig ob das Haus mit oder ohne Makler verkauft werden soll, hat der Eigentümer folgende Aufgaben zu erledigen:

  • Rechtzeitig Kontakt mit der Bank aufnehmen, um ggf. die Restschuld zu ermitteln und die Konditionen zur Auflösung des Darlehnsvertrags zu verhandeln. 
  • Bei eingetragenen Grundschulden ohne Restschuld bei der Bank die Pfandhaftentlassung anfordern, falls sie noch nicht vorliegt. 
  • Den Umzug planen.
  • Rechtzeitig mit dem Aufräumen und Entrümpeln beginnen
  • Den Käufer auswählen
  • Den Kaufvertrag prüfen 
  • Den Kaufvertrag unterschreiben 
  • Den Geldeingang prüfen und bestätigen 🙂 

    Übrigens: Wenn der Verkauf aus gesundheitlichen Gründen stattfindet und die Belastung zu groß wird, dann können Angehörigen ggf. mit Vollmacht eine sinnvolle und entlastende Unterstützung sein.   

Herzlichst,
Ihr Jörg J. Schröder