Fröbelstern?

Dezember 6, 2014 6:37


Neulich bewunderte ich einen filigranen Papierstern, mit dem mein Nikolausgeschenk geschmückt war. „Das ist ein Fröbelstern“ wurde mir erklärt, „der ist selbstgemacht.“

„Ein was?“ habe ich erstaunt nachgefragt, denn diesen Ausdruck fand ich sehr merkwürdig für einen Papierstern.

Ich recherchierte nach diesem Wort und das Ergebnis beeindruckte mich: Der Papierstern ist nach Friedrich Wilhelm August Fröbel (* 21. April 1782) benannt, einem deutschen Pädagogen – dem Begründer des Kindergartens und Vordenker der Kleinkinderpädagogik.

Er hat sich dafür eingesetzt, dass Kinder nicht nur „aufbewahrt“ sondern mit Beschäftigung, Musik und „Spielgaben“ in ihrer Entwicklung gefördert werden. Und dieser nach Fröbel  benannte Stern ist eines seiner bekanntesten Faltmodelle. Es stärkt die Ausbildung der feinmotorischen Fähigkeiten. Insbesondere Genauigkeit, das Gefühl für Proportionen und Geometrie werden bei der Anfertigung der Sterne geschult.

Nun werde ich in Zukunft, immer wenn ich einen Kindergarten besuche oder einen solchen Stern sehe, an Herrn Fröbel denken, der sich vor über 200 Jahren für die „Menschenbildung“ der Kinder eingesetzt hat.

Ich weiß nicht, ob Kinder heute noch im Kindergarten oder in der Schule das Basteln von Fröbelsternen lernen. Gut wäre es bestimmt!

Selber so einen Fröbelstern zu produzieren kann ich mir jedoch gar nicht vorstellen.
Sicherlich fehlt es mir an Geduld und Geschicklichkeit. Aber mir wurde berichtet, dass man sich beim Falten (dieser Sterne) so sehr konzentrieren muss, dass man alles Andere um sich herum ausblendet und im Idealfall zusammen mit dem fertigen Stern bei sich selber ankommt.

Um gerade jetzt zu Weihnachten diese Momente der Ruhe zu finden ist das Falten dieser Sterne bestimmt in vielen Gegenden dieser Welt zum festen Weihnachtsritual geworden.
Vielleicht probiere ich es doch einmal? 

Ich wünsche Ihnen eine ruhige Weihnachtszeit mit vielen Sternen!

Jörg J. Schröder