Halloween oder Reformationstag?

Dezember 6, 2016 5:36

Halloween oder Reformationstag?
Am 31. Oktober ist Reformationstag. Wie jedes Jahr. Jedoch ist er dieses Jahr ein besonderer, denn er ist in ganz Deutschland ein gesetzlicher Feiertag. Warum ist das so und was wird eigentlich gefeiert? „ Laut der Überlieferung soll der Mönch und Theologieprofessor Martin Luther am Abend vor Allerheiligen 1517 an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg 95 Thesen in lateinischer Sprache zu Ablass und Buße angeschlagen haben, um eine akademische Disputation herbeizuführen. Damit leitete er die Reformation der Kirche ein. Im Kern bestritt er die herrschende Ansicht, dass eine Erlösung von der Sünde durch einen Ablass in Form einer Geldzahlung möglich sei. Dies sei schon durch das Opfer Jesu Christi am Kreuz geschehen.“ Quelle Wikipedia. Somit ist diese Begebenheit am 31.10. 2017 genau 500 Jahre her.
Wahrscheinlich ist nicht jedem klar, wie stark dieses Ereignis Deutschland, Europa und die Welt verändert hat. Einmalig ist der Reformationstag darum dieses Jahr bundesweit ein gesetzlicher Feiertag. Das Ereignis wird als Beginn der Reformation und die Geburtsstunde der Evangelischen Kirche gefeiert. In allen anderen Jahren gilt der Feiertag nur in den fünf ostdeutschen Bundesländern mit überwiegend evangelischer Bevölkerung.
Viele Menschen freuen sich inzwischen mehr auf den 31.10., weil dann Halloween ist.  Was wird da eigentlich gefeiert?

 

Der 31. Oktober war bei den Kelten der letzte Tag des Jahres, denn sie hatten einen anderen Kalender als wir heute. Der Sommer wurde mit großen Feuern verabschiedet und gleichzeitig der Winter begrüßt. Die Menschen bedankten sich bei ihrem Sonnengott (mit Namen ‚Samhain’) für die Ernte, die sie in der warmen Jahreszeit eingebracht hatten und gedachten an diesem Tag auch der Seelen der Verstorbenen. Die Kelten glaubten fest daran, dass die Seelen der Verstorbenen in der Nacht vom 31. Oktober als Geister auf die Erde zurückkommen, um in ihre Häuser zurückzukehren. Und man glaubte, dass alle Geister, die ihren Weg nach Hause nicht finden konnten, in der Nacht durch die Welt spukten, friedliche Menschen erschreckten und ihr Unwesen mit ihnen trieben.

Einige Jahrhunderte später, ungefähr 800 Jahre n. Chr., ernannte der Papst den 1. November, also den Tag nach dem 31. Oktober, zum Feiertag ‚Allerheiligen’, an dem der christlichen Märtyrer gedacht wurde. Aus dem Samhain- Fest wurde im Laufe der Zeit ‚das Fest am Vorabend zu Allerheiligen’, und das heißt auf Englisch ‚All Hallows’ Evening’ oder abgekürzt ‚Hallows’ E’en’. Inzwischen sagen wir Halloween.

Obwohl das Samhain-Fest schon so lange her ist, verkleiden sich die Kinder heute noch als gruselige Gestalten, wie Gespenster, Hexen, Zauberer oder Vampire, um die Geister abzuschrecken, die vielleicht nicht ihren weg nach Hause gefunden haben.


Dieses Fest hat also einen alten Ursprung und es stellt sich die Frage ob Martin Luther dieses Fest auch kannte. Vielleicht hat er ja genau diesen Tag ausgewählt, weil er sicher sein konnte, dass an Allerheiligen besonders viele Menschen seine Ansichten an der Kirchentür sehen und lesen würden.