Hausapotheke?

Dezember 6, 2014 6:46

Die meisten Unfälle passieren Statistiken zufolge im Haushalt. Wie gut, wenn im Ernstfall in der Hausapotheke geeignetes Verbandmaterial und Medikamente schnell zur Hand sind. Aber was gehört noch hinein, wo sollte sie aufbewahrt werden und was ist noch zu beachten?

Bei einer Erkältung, Kopfschmerzen oder Fieber ist der Besuch beim Arzt oder der Weg zur Apotheke nicht zwingend  nötig, wenn die Hausapotheke mit Arzneimitteln ausgestattet ist, die in akuten Krankheitsfällen Linderung verschaffen und gegebenenfalls die Zeit bis zum Arztbesuch zu überbrücken helfen.

Zur Grundausstattung gehören daher Präparate gegen Fieber, Schmerzen und Erkältungskrankheiten. Verdauungsbeschwerden können ebenfalls, wenn sie nicht länger andauern, selbst behandelt werden. Ein gutes Wunddesinfektionsmittel sowie Salben und Cremes gegen Mückenstiche und Sonnenbrand sind ebenso nützlich. Auch Prellungen können mithilfe von Salben und Gele problemlos zu Hause verarztet werden. Bei unklaren Schmerzen, starken Verbrennungen oder länger anhaltenden Beschwerden ist die Selbstmedikation allerdings heikel. In diesen Fällen sollte immer einen Arzt aufgesucht werden.

Neben Medikamenten sollten in der Hausapotheke auch genügend Verbandmaterial und Heftpflaster zum fixieren vorhanden sein. Ein Fieberthermometer, eine Erste-Hilfe-Anleitung, Notfallnummern und eine sterile Schere sind ebenso nützliche Helfer in der Not. Tipp: Wer unsicher ist, welche Medikamente sinnvoll sind, kann Sie sich vom Apotheker beraten lassen.

Ideale Standorte für eine Hausapotheke sind übrigens Flur oder Schlafzimmer, da es in diesen Räumen meist trocken und kühl ist. Wer seine Medikamente in Bad oder Küche aufbewahrt, sollte umräumen: Denn Arzneimittel nehmen die Feuchtigkeit auf, die hier beim Baden beziehungsweise Kochen entsteht. Dadurch können viele Inhaltsstoffe vorzeitig verfallen oder unwirksam werden. Beide Räume sind daher als Standort für die Hausapotheke ungeeignet.

Apotheker empfehlen, sämtliche Medikamente in ihrer Originalverpackung zusammen mit dem Beipackzettel aufzubewahren. Für noch mehr Durchblick sorgen beschriftete Klebeetiketten, auf denen das Anbruchdatum des Medikaments, die Anwendungshäufigkeit und der Konsument notiert sind. Im Krankheitsfall spart dies Zeit und verhindert Fehler.  Eltern sollten sich einen abschließbaren Medikamentenschrank zulegen, um Medikamente dort für Kinder unzugänglich aufzubewahren. Gemäß Arzneimittelgesetz müssen Hersteller Medikamente mit einem Verfallsdatum und dem Hinweis „verwendbar bis“ kennzeichnen.

Das Verfallsdatum gibt an, wie lange ein Medikament bei sachgemäßer Lagerung haltbar ist. Verbraucher sollten abgelaufene Medikamente nicht mehr zu sich nehmen, sondern wegwerfen. Tipp: Hausapotheke regelmäßig ausmisten und übersichtlich einräumen: Ein Sammelsurium an Medikamenten, von denen die Hälfte abgelaufen ist, kostet im Notfall Zeit und Nerven.
Beipackzettel oder Verpackung verraten, wie das Medikament zu entsorgen ist. Abgelaufene, ungefährliche Medikamente können einfach in den Restmüll. Leere Spritzen und Kanülen können in bruchsicheren Boxen ebenfalls über den Hausmüll entsorgt werden.
Nicht in den Restmüll gehören Fieberthermometer mit Quecksilber. Denn das hochgiftige Schwermetall verursacht Umweltschäden, wenn es verbrannt wird. Daher gehören alte Thermometer in den Sondermüll. Dasselbe gilt für Salben mit Quecksilberanteil oder Medikamente zur Krebsbehandlung (Zytotoxika und Zytostatika). Aufgrund ihres Gefährdungspotentials für die Umwelt sollten entsprechende Präparate bei Schadstoffsammelstellen abgegeben werden.  

Um den Wasserkreislauf und unser Ökosystem nicht zu belasten, dürfen Altmedikamente unter keinen Umständen über den Abfluss oder die Toilette entsorgt werden. Dazu zählt auch, dass Behälter, in denen Medikamente aufbewahrt wurden, nicht ausgespült werden. Übrigens: Wussten Sie, dass der ärztliche Bereitschaftsdienst bundesweit unter der Telefonnummer 116 117 zu erreichen ist?