Herbstlaub?

Dezember 6, 2016 5:38

Die ersten Kastanien sind bereits von den Bäumen gefallen und glänzen in der Sonne. Jetzt dauert es nicht mehr lange bis die Bäume in bunten Farben leuchten und ihr Laub werfen.

Gerade nach den ersten kalten Nächten wird es in großen Mengen zu Boden fallen. Dann wird es für viele Gartenbesitzer sportlich, denn die Blätter wollen geharkt und entsorgt werden. In einigen Gärten fällt so viel Laub an, dass die Besitzer aus Platzmangel keine andere Möglichkeit sehen, als diese im Hausmüll zu entsorgen oder in Säcken verpackt anderweitig los zu werden. Aber es gibt auch in kleinen Gärten Möglichkeiten, die Blätter sinnvoll zu verwenden.

Laub eignet sich nämlich auch gut als Mulch für alle Pflanzen, die ihren natürlichen Lebensraum im Wald oder am Waldrand haben. Sie blühen mit einer Mulchschicht aus Blättern regelrecht auf, weil sie den Lebensbedingungen am Naturstandort entspricht. Die Blätter zersetzen sich im Laufe der neuen Gartensaison und reichern den Boden mit Humus an. Übrigens: Auch Nutzpflanzen wie Himbeeren oder Erdbeeren stammen aus dem Wald und reagieren positiv auf eine Laubabdeckung im Wurzelbereich.

Sind die Beete bereits mit Laub abgedeckt und alle Kompostbehälter voll? Dann kann mit wenig Aufwand aus ein paar Metern Maschendraht von der Rolle ein Drahtkorb gebaut werden. Einfach die Enden mit einem Stück Draht verbinden, im Garten aufstellen und als „Laubspeicher“ nutzen. Durch das Gewicht und die Verrottung sackt die Füllung langsam ab, so dass bald wieder Platz für neue Blätter ist.

Die Zersetzung im Laubbehälter kann beschleunigt werden, indem das Laub mit etwas Rasenschnitt und Häckselgut gemischt wird. Die frischen Gräser enthalten viel Stickstoff, so dass die Mikroorganismen sich gut vermehren können und sich das nährstoffarme Herbstlaub schneller zersetzt. Das Häckselgut sorgt für eine gute Durchlüftung der Mischung, was ebenfalls die Kompostierung fördert. Ist die Rasensaison bereits vorbei, kann einfach Kompostbeschleuniger untergemischt werden .

Je nach Temperatur dauert es rund ein Jahr, bis aus dem Herbstlaub im Sammelbehälter Laubkompost geworden ist. Der Humus enthält zwar kaum Nährstoffe, eignet sich aber hervorragend zur Bodenverbesserung für alle Pflanzen, die einen lockeren, humusreichen Untergrund brauchen. Außerdem können Beetrosen durch das Anhäufen mit Laubkompost gut vor Frostschäden geschützt werden.

Während die Blätter der Hainbuchen und Linden z.B. sehr schnell verrotten, dauert das bei Eichenlaub wegen seines hohen Gerbsäureanteils recht lange. Dieses Laub kann jedoch sehr gut als Mulch im Rhododendronbeet verwertet werden. Das Laub setzt beim Verrotten Säure frei und senkt damit den pH-Wert des Bodens. Das ist ideal für Rhododendren und andere Gartenpflanzen, die keine hohen pH-Werte vertragen.