Ist meine Immobilie altersgerecht?

Mai 26, 2022 1:17

Mit dem Alter kommt bei vielen Menschen die Frage auf: Ist meine Immobilie altersgerecht ausgestattet? Kann ich überhaupt in meinem Haus alt werden oder gibt es unüberbrückbare Hindernisse? Lohnt sich der Umbau oder macht eine kleinere und seniorengerechte Wohnung auf Dauer mehr Sinn? Es gibt einige Punkte, die beachtet werden können, wenn man überprüfen möchte, ob die eigene Immobilie oder das Haus altersgerecht ist.

Die meisten Menschen haben den Wunsch, Ihr ganzes Leben in einem Haus oder einer Wohnung zu verweilen und in dieser Immobilie im besten Fall alt zu werden. Dabei sollte die Gartenarbeit ein Hobby bleiben und zu keiner Belastung werden, der Gang ins Badezimmer sollte mit keiner größeren Anstrengung verbunden sein etc. Deshalb sollte rechtzeitig überprüft werden, ob das Haus oder die Wohnung überhaupt in einem altersgerechten Zustand ist oder ob möglicherweise mit kleineren Umbauten nachgeholfen werden könnte. Es sollte bereits damit begonnen werden, den Zugang zur Wohnung/zum Haus zu überprüfen. Kann das Zuhause stufenlos erreicht werden? Gibt es bei einer Wohnung im 1. OG einen Aufzug? Gibt es Handläufe am Treppengeländer? Bei der Prüfung des Zugangs sollte immer in Betracht gezogen werden, dass im Alter das Gehen irgendwann schwerer fallen kann. Auch wenn diese Tatsache in vielen Fällen nicht eingesehen werden will, sollte man realistisch und vorausschauend planen.

Wenn der Zugang der Wohnung trotz körperlicher Beeinträchtigung in jedem Fall gewährleistet ist, ist es wichtig, die Inneneinrichtung der Wohnung oder des Hauses zu prüfen. Beginnend beim Badezimmer, welches meist die größte Hürde birgt: Gibt es eine bodengleiche Dusche? Wenn nicht, wäre der Platz für eine bodengleiche Dusche vorhanden? Ist die Montage eines Klappsitzes in der Dusche möglich? Ist die Rutschgefahr in der Dusche minimal? Ist die Anbringung von Haltegriffen bei dem WC möglich? Gibt es ausreichend Bewegungsfläche im Badezimmer? Der Umbau des Badezimmers kann nach Pflegegrad auch teilweise von der Kasse bezuschusst werden, dafür müssen aber die räumlichen Gegebenheiten ausreichend sein. In den Wohn- und Schlafbereichen sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass ausreichend Bewegungsfreiraum vorhanden ist, falls aufgrund der körperlichen Verfassung mit einem Gehwagen oder Rollstuhl nachgeholfen werden muss. Allgemein können noch folgende Punkte geprüft werden: Werden beispielsweise Lichtschalter, Steckdosen etc. auch mit dem Rollstuhl erreicht? Sind alle Teppiche rutschfest? Haben die Türen alle eine ausreichende Breite? Viele Punkte, die im Alter helfen, lassen sich mit einfachen Umbauten ändern. Leider andere aber auch nicht.

Wenn die Inneneinrichtung altersgerecht geprüft wurde, ist es wichtig, sich auch im allgemeinen Gedanken zu machen. Ist mein Haus oder meine Wohnung eventuell zu groß, um es zu zweit oder auch alleine sauber zu halten und zu bewirtschaften? Kann ich mich noch um meinen Garten kümmern? Habe ich das Geld, um möglicherweise Hilfspersonen zu beschäftigen? In den meisten Fällen lohnt es sich, beispielweise auch den Rat der Verwandten mit einzubeziehen. Wo können diese helfen, wo hört die Hilfe auf? Des Öfteren ist der Umbau der Immobilie mit hohen Kosten verbunden und kaum stemmbar. In diesem Fall sollte sich immer ernsthaft Gedanken gemacht werden, ob der Umzug in eine seniorengerechte Wohnung sinnvoll ist. Viele Bewohner solcher Anlagen sind im Nachhinein sehr glücklich, den großen Schritt gegangen zu sein, auch wenn es am Anfang nicht leicht und etwas ganz Neues war. Viele Unternehmen bieten auch eine kostenlose Beratung zu diesem Thema an.

Ihr Jörg J. Schröder