Lichtmess?

Februar 1, 2021 9:03

Auch wenn fast überall die Weihnachtsdeko schon wieder weg geräumt wurde, gibt es viele Menschen bei denen die Weihnachtszeit erst am 2. Februar, genau 40 Tage nach Weihnachten endet. Vielerorts, z.B. im Erzgebirge, stehen auch die Weihnachtsbäume solange noch in den Kirchen und Wohnzimmern. Woher kommt diese Tradition?
Zum einen entspringt es aus dem jüdischen Brauch, dass Kinder 40 Tage nach der Geburt zur Reinigung in den Tempel gebracht wurden. Später wurden an dem Tag zudem Lichterprozessionen und Kerzensegnungen begangen.

Und zum anderen, weil früher am 2. Februar das Bauernjahr begann, bekamen Knechte und Mägde zu Lichtmess den Rest ihres Jahreslohnes und es wurde entschieden ob das Arbeitsverhältnis für ein weiteres Jahr bestehen bleibt oder der Dienstherr gewechselt werden soll.

Auch wenn die Wintersonnenwende bereits am 21. Dezember ist und die Tage dann langsam wieder länger werden, konnte erst ab Februar wieder ohne Kerzenlicht bei Tageslicht zu Abend gegessen werden. So freuten sich die Menschen früher noch mehr als heute über das täglich zunehmende Licht, welches ein längeres Tagwerk möglich machte. Die Tage werden zudem plötzlich in größeren Schritten länger. Und wer aufmerksam hinhört wird bemerken, dass vielerorts „zufällig“ auch die Vögel vermehrt singen und das Ende des Winters zu spüren ist.

Ihr Jörg J. Schröder