Maria Lichmess? – 2. Februar

Dezember 6, 2012 7:39

"Mariä Lichtmess"?

 

In vielen Kalendern ist der 2. Februar noch so benannt. Was verbirgt sich dahinter?

Das Fest wird bzw. wurde am 2. Februar, genau vierzig Tage nach Weihnachten als Abschluss der weihnachtlichen Feste gefeiert. Der Tag wird festgelegt durch die alte jüdische Regel, dass ein Kind (spätestens) 40 Tage nach der Geburt zum Tempel zu bringen sei. Im Christentum wurde das Fest etwa um 450 in Jerusalem und um 650 in Rom eingeführt.

Für die Landwirtschaft hatte dieser Tag immer eine besondere Bedeutung
: An Mariä Lichtmess begann die Arbeit der Bauern nach der Winterpause wieder. Die Handwerker arbeiteten nicht mehr bei Kunstlicht, denn Anfang Februar wird offensichtlich, dass sich die Länge des lichten Tages deutlich vergrößert.

Die Zunahme der Tageslänge sieht sinusförmig aus. Sie ändert sich nach dem 21. Dezember, dem Zeitpunkt der Wintersonnenwende, zunächst nur um Sekunden und erreicht am 21. März zur Tagundnachtgleichen ihr Maximum, mit vier Minuten pro Tag. Um den 2. Februar wird diese Kurve recht steil, so dass die Tage für alle fühlbar schneller heller werden.

Für die Mägde und Knechte war der Schlenkeltag, wie Lichtmess auch genannt wird, ein wichtiger Termin. Denn dann wurden auf dem Land die Löhne ausgezahlt. Mit einem Laib Brot und einem Eintrag in das sogenannte Wanderbuch begann für sie die Suche nach einem neuen Dienstherren. Doch bevor sie den Hof verließen, wurde gefeiert – mal einen, mal vier Tage lang und manchmal sogar bis zum Faschingsfest.
Damals besiegelte übrigens ein schlichter Handschlag, ohne schriftliche Vereinbarung die Arbeitsverträge, welche immer verlangten, ein volles Jahr zusammenzubleiben. Bis 1912 war Mariä Lichtmess übrigens noch offizieller Feiertag! Jetzt steht er noch in vielen Kalendern und gerät immer mehr in Vergessenheit.