Mietwohnung aufpeppen oder sanieren?

März 6, 2020 4:21

Vermieter stehen bei einem Mieterwechsel bisweilen vor der Wahl, ob sie eine betagte Wohnung komplett sanieren oder zu einem günstigen Mietpreis unsaniert weitervermieten. Eine Generalsanierung ist sehr teuer und übersteigt oftmals das Budget des Hausbesitzers, so dass man sich mit einer Teilsanierung oder einer nur optischen Renovierung begnügen muss.

Hier gilt: Manche Dinge lassen sich mit wenig Kosten deutlich aufwerten, andere hingegen sollte man gleich richtig angehen. Wirtschaftlich ist es natürlich sinnvoll, die größtmögliche Verbesserung mit dem geringst möglichen Aufwand zu erreichen.
Hier einige Tipps für die unterschiedlichen Gewerke:

  1. Heizkörper auffrischen
    Viele Heizkörper vergilben mit den Jahren. Doch insbesondere dann, wenn es sich um herstellerseitig mittels Pulverbeschichtung lackierte Exemplare handelt, ist Abhilfe oft schnell möglich. Die Vergilbungen sind oft nicht in den Lack eingedrungen, sondern sitzen – wenn auch sehr hartnäckig – auf ihm. Die Verschmutzungen lassen sich gut mit Backofenspray entfernen. Oft sehen die Heizkörper nach dieser Behandlung wieder fast aus wie neu.
  2. Heizung erneuern
    Verfügt eine Wohnung noch über alte Nachtspeicheröfen, kommt der Eigentümer mittelfristig um deren Austausch nicht herum. Nachtspeicheröfen müssen laut Gesetz ab 2020 nach und nach außer Betrieb genommen werden. Wer nach einer bezahlbaren Alternative sucht, kann Natursteinheizungen, wie Marmorheizplatten einbauen. Diese zählen zwar zu den elektrisch betriebenen, jedoch nicht zu den Speicherheizungen und dürfen deshalb weiterhin betrieben werden. Allerdings: Die Investition ist zwar wesentlich billiger als ein komplett neues Heizsystem.
  3. Elektrik ergänzen
    Bisweilen ist die Elektrik in Altbauten zwar noch nicht marode, aber unterdimensioniert. In solchen Fällen kann es ausreichend sein, diese lediglich zu ergänzen und zu erweitern. Hier ist unbedingt ein Fachmann hinzuzuziehen, da Installationsfehler lebensgefährlich sein können. Eine komplette Erneuerung der Elektrik im Altbau wird hingegen dann recht teuer, wenn Leitungen komplett neu verlegt werden müssen.
  1. Neue Fenster einbauen oder alte Fenster sanieren
    Der Einbau neuer Fenster mit Wärmeschutzverglasung ist sinnvoll, aber auch recht teuer. Ob der Einbau wirtschaftlich sinnvoll ist, sollte man deshalb nüchtern betrachten. Alte, einfach verglaste Fenster oder viele der in den 1960er-Jahren verbauten Isolierglasfenster – die diesen Namen meist nicht verdienen – sollten ausgetauscht werden. Wesentlich besser hinsichtlich der Wärmedämmung sind hingegen ältere Kastenfenster, da die Luftschicht zwischen den beiden Fensterflügeln gut dämmt. Sind diese Alt-Fenster nicht verzogen und ist das Holz gesund, kann sich eine Restaurierung lohnen. Besonders sorgfältig sollten dabei die Außenflächen bearbeitet werden, da Fehler oder Risse im Lack dazu führen, dass Feuchtigkeit eindringen und das Holz nach und nach beschädigen kann. Ältere Iso-Fenster, die nach Erlass der ersten Wärmeschutzverordnung 1977 verbaut wurden, sind zwar nicht so gut wie aktuelle Exemplare, aber auch nicht so schlecht wie ihre Vorgänger. Ein Austausch ist zwar unter energetischen Gesichtspunkten sinnvoll, aber nicht immer unter wirtschaftlichen. Hier sollte man genau Einsparpotenziale und Kosten vergleichen.
  2. Bodenbeläge, Maler- und Lackierarbeiten
    Teppichböden waren vor vielen Jahren einmal sehr beliebt. Heute finden die meisten Mieter Holzböden schick. Echtes Parkett ist allerdings ziemlich teuer, als Alternative bietet sich Laminat oder Design PVC an. Klick-Laminat lässt sich auch von weniger geübten Heimwerkern schnell verlegen, so dass sich die Investition in Grenzen hält. Billig-Laminat sollte man dennoch nicht verlegen. Laminat mit der Beanspruchungsklasse 31 ist kaum teurer als solches der Klasse 21, hält aber mehr aus. Ebenfalls für Selbermacher geeignet sind alle Maler- und Lackierarbeiten. Neue Böden und frische Farben lassen eine Wohnung, die zuvor abgenutzt wirkte, in einem ganz neuen Licht erstrahlen und macht sie für Mieter viel attraktiver.