Ohne Eigenkapital finanzieren?

Dezember 6, 2017 6:14

Selbst wenn Erspartes vorhanden ist kann eine Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital, (Vollfinanzierung) Vorteile haben. So können die finanziellen Reserven z.B. für Engpässe aufgehoben werden. Eine Finanzierung ohne Eigenkapital lohnt sich vorrangig in Phasen niedriger Bauzinsen. Wer nämlich abwartet, Eigenmittel anspart und sich erst in einigen Jahren um die Finanzierung kümmert, geht das Risiko ein, dass sich die Zinskonditionen verschlechtern. Als Folge, wird das angesparte Eigenkapital von den höheren Darlehenszinsen verschlungen. Bei gleicher Monatsrate bleibt trotz geringerer Kreditsumme nach zehn Jahren eine höhere Restschuld.

Nicht alle Banken bieten die Finanzierung ohne Eigenkapital an, sodass bei der Auswahl der infrage kommenden Anbieter einige Institute mit besonders günstigen Standardkonditionen wegfallen. Wenn möglich, so die Empfehlung von Experten, sollte man zumindest die Nebenkosten  Notar, Grunderwerbsteuer etc. ca. 7% des Kaufpreises und eventuelle Maklerkosten) als Eigenmittel aufbringen.
Außerdem empfiehlt es sich, bei einer Vollfinanzierung einen hohen Tilgungssatz von mindestens drei Prozent zu vereinbaren.
Wer in nächster Zeit mit einem günstigen Zinssatz in die Finanzierung einsteigt, sollte sich diesen unbedingt langfristig festschreiben lassen – sonst ist der finanzielle Vorteil des frühen Immobilienerwerbs nach ein paar Jahren schon dahin. Selbst wenn Erspartes vorhanden ist kann eine Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital, (Vollfinanzierung) Vorteile haben. So können die finanziellen Reserven z.B. für Engpässe aufgehoben werden.

Wer eine Finanzierung ohne Eigenkapital anstrebt, sollte möglichst schuldenfrei sein. Ein einzelner, noch laufender Ratenkredit – etwa für ein Auto – muss jedoch nicht zwangsläufig ein Hindernis für eine Finanzierung ohne Eigenkapital sein. Jede Bank wird sich aber vor einer Immobilienfinanzierung mit einer Anfrage bei der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (Schufa) davon überzeugen, dass trotz des laufenden Ratenkredits die Bonität des Antragstellers insgesamt stimmt. Es lohnt sich also nicht, die eigene Finanzsituation „geschönt“ darzustellen. Als Faustregel gilt, dass die Gesamtbelastung durch Baufinanzierung und andere Kredite zusammen nicht mehr als 40 Prozent des monatlichen Nettoeinkommens betragen sollte.

Eine Finanzierung ohne Eigenkapital ist jedoch nur dann zu empfehlen, wenn ein ausreichend hohes und sicheres Einkommen vorhanden ist. So können die wegen höherer Zinsen und Tilgungsanteilen anfallenden zusätzlichen Monatsraten gestemmt werden.

Wer nur einen befristeten Job hat oder noch in der Probezeit ist, sollte eine Finanzierung ohne Eigenkapital nicht in Anspruch nehmen. Ein weiteres Risiko, welches berücksichtigt werden sollte: Wenn bei Doppelverdienern durch Schwangerschaft, Unfall oder Krankheit ein Gehalt schrumpft oder ganz wegfällt.