Seniorenwohnen im demografischen Wandel?

Dezember 6, 2016 5:39

Von ihm ist überall zu lesen: der demografische Wandel. Aber was bedeutet dieser Ausdruck eigentlich?
Welchen Zusammenhang gibt es zwischen ihm, unserer Zukunft und dem Seniorenwohnen.

Der Begriff „demographischer Wandel“ weist auf die Veränderung der Altersstruktur der Bevölkerung eines Landes hin. In Deutschland findet man aktuell einen Trend hin zu einer alternden Gesellschaft. Grund dafür sind die sinkenden Zahlen für Neugeborene und die steigenden Werte bezogen auf eine Bevölkerungsgruppe mit einem hohen Lebensalter. So lautet die verkürzte Begriffserklärung. Alt werden wollen wir alle – und aufgrund der hohen Lebenserwartung in unserer heutigen Gesellschaft können wir uns auch auf ein langes Leben freuen. Die durchschnittliche Lebenserwartung bei Frauen liegt derzeit bei rund 83 Jahren, Männer werden im Schnitt 78 Jahre alt.

Und welche Auswirkung hat diese angekündigte Veränderung der Altersstruktur?

Sie gibt uns die Chance zum Vorsorgen. Die Bundesregierung hat schon reagiert und z.B. das Pflegestärkungsgesetz auf den Weg gebracht. Kurz zusammengefasst soll es die Pflege in der eigenen Wohnung stärken und den Umzug in ein in der Regel kostenintensives Pflegeheim verzögern oder vermeiden.

Die Grundvoraussetzung für die Umsetzung vom eigenständigen Wohnen ist der passende Wohnraum zum Seniorenwohnen: Er muss barrierefrei, barrierearm und zumindest seniorengerecht geplant bzw. gestaltet sein. Und genau dieser Seniorenwohnraum ist Mangelware in Deutschland.

Niemand beschäftigt sich gern mit diesem Thema, aber viele werden es irgendwann einmal müssen. Vielleicht wenn es die Wohnsituation des Nachbarn, der Eltern oder der Großeltern betrifft?  Spätestens, wenn es um die eigenen körperlichen Einschränkungen geht. Manchmal ist der Prozess des Erkennens schleichend – manchmal wird ganz plötzlich deutlich, dass ein selbstbestimmtes Leben in der eigenen Wohnung schwieriger oder unmöglich wird, z.B. nach einem Schlaganfall oder einem Unfall.  So kann z.B. die Treppe ins Hochparterre, von dem aus der Aufzug fährt, oder ins Obergeschoss des Eigenheimes zum unüberwindbaren Hindernis werden. Ein Treppenlift kann nicht immer die Lösung sein. Und was ist wenn die Türschwelle zu Balkon oder Terrasse wegen des Höhenunterschiedes nicht mehr überschritten werden kann?

Wenn das Gehen ohne Gehwagen nicht mehr möglich ist kann es sogar passieren, dass die Toilette nicht mehr benutzt werden kann, weil die Tür zu schmal oder das Bad zu eng gebaut ist. Und irgendwann kann das Duschen in der Badewanne zu einer gefährlichen Turnübung werden. Auch das Erklimmen des Badewannensitzes macht nicht mehr in jedem Alter wirklich Spaß.

Schon eine einzige Treppenstufe vor der Eingangstür kann dazu führen, dass das Verlassen des Hauses aus eigener Kraft nicht mehr möglich ist.

Damit die Überwindung dieser Barrieren und die Gestaltung eines eigenständigen Lebens im Alltags so lange wie möglich ohne oder mit möglichst wenig Hilfe funktioniert gibt es im Prinzip zwei Möglichkeiten. Erstens den Umbau und zweitens den Wechsel des Zuhauses. Die Umbauplanung zum barrierefreien Wohnen sollte von Fachleuten ausgearbeitet und genau kalkuliert werden. Die Möglichkeit der Beantragung von Fördergeldern sollte rechtzeitig geprüft und der Umbau beizeiten Umgesetzt werden.

Die zweite Variante ist der rechtzeitige Umzug in eine altersgerechte Wohnung. Barrierearme Grundrisse die seniorengerecht geplant und / oder (um)gestaltet wurden sind die Grundvoraussetzung für eine Pflege im eigenen Zuhause. Hierbei spielt es keine Rolle wie intensiv die Pflegeleistung ist die notwendig wird.  Wenn diese bauliche Umplanung, bzw. die Umzugsplanung zu spät erfolgt, kann es passieren, dass kein passender Wohnraum gefunden wird und die einzige Alternative der Einzug in ein Seniorenheim ist. Diese Einrichtungen sind in der Regel kostenintensiv und werden von den meisten Menschen nur als allerletzte Notlösung genannt.

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels erkennen immer mehr Käufer, dass seniorengerechte Wohnungen eine solide und nachhaltige Geldanlage sind.  Barrierearme und seniorengerechte Wohnungen sind schon jetzt, zur Anmietung sehr gefragt.

Viele ältere Wohnimmobilieneigentümer verkaufen inzwischen ihr Eigenheim, mieten sich eine Wohnung und freuen sich darüber, dass sie ihr Geld verleben können. Es ist damit zu rechnen, dass diese Tendenz in der Zukunft weiter steigen wird, denn es gibt definitiv viel zu wenige Wohnungen mit den entsprechenden Ausstattungsmerkmalen zum Seniorenwohnen und für Menschen mit Handicap.

Wohnbeispiel - Duschbad zum Seniorenwohnen
Geräumiges Badezimmer mit bodengleicher Dusche im Neubau Ahlers Tivoli