Wohngifte vermeiden?

Die Luft in Innenräumen kann stärker mit Schadstoffen belastet sein als im Freien. Insbesondere die Ausdünstungen von Teppichen oder Farben können krank machen.

Wer in seiner Wohnung unter ständigem Unwohlsein leidet oder nach einer Neuanschaffung oder Renovierung auffällige Gerüche feststellt, der sollte sich Sicherheit verschaffen und eine Schadstoffanalyse machen. Dabei wird zum Beispiel die Raumluft untersucht. Die Kosten dafür beginnen bei rund 100 Euro und können je nach Untersuchungsansatz bis zu 1.000 Euro betragen.

Vielfach kommt die Gefahr von unten: Teppiche mit PVC-Beschichtung verursachen zusammen mit Klebern mitunter ungesunde Verbindungen. Dabei reicht es oft, den Teppichboden mit doppelseitigem Klebeband zu fixieren. Fertigparkett kann Formaldehyd ausdünsten, Gütesiegel vom ECO-Umweltinstitut oder der "Blaue Engel" weisen den Weg zu emissionsarmen Produkten.

Auch auf die Wandoberflächen ist zu achten. Bei Wand- und Dispersionsfarben sorgen vor allem Lösemittel für gesundheitliche Probleme. Für Erstanstriche sind wegen des geringeren Anteils an Lösungsmitteln Silikatfarben zu empfehlen. Zudem senkt Lüften während des Streichens und in den ersten Tagen danach die Raumbelastung deutlich.

Wer Lacke verwendet, sollte sich bewusst sein: Fast alle Sorten enthalten problematische Stoffe. Besonders hohe Schadstoffmengen enthalten Nitrolacke. Besser sind Acryllacke auf Wasserbasis. Auch wer auf Naturlacke zurückgreift, ist nicht automatisch vor Belastungen gefeit. Achten Sie darauf, dass kein Terpentinöl enthalten ist, die Inhaltstoffe können die Schleimhäute reizen. Auf Spraydosen sollte generell verzichtet werden. Die feine Versprühung zieht die Atemwege stärker in Mitleidenschaft.